Die Preise steigen, die Arbeitslosigkeit nimmt zu: Im August zeigt sich Niederösterreichs Bevölkerung gleich doppelt belastet. Wieder erreichte die Inflation im August mit 4,1% einen neuen Höchstwert. Gleichzeitig steigt die Zahl der Jobsuchenden auf rund 45.000. SPÖ NÖ fordert konkrete Entlastungsmaßnahmen.
Inflation klettert auf 4,1%: wieder ein neuer Rekordwert
Seit Monaten jagt ein Rekord den nächsten. Nach 3,3 % Inflation im Juni und 3,6 % im Juli steigt der Wert laut Schnellschätzung der Statistik Austria im August auf beachtliche 4,1 %. Auch die Kerninflation, also die langfristige Preisentwicklung ohne Energie und Lebensmittel, liegt mit 3,8 % deutlich über dem Zielwert.
Im August stiegen die Energiepreise mit 5,9 Prozent besonders stark an, was vor allem daran lag, dass die Treibstoffpreise weniger dämpfend wirkten als zuvor und die Strompreise weiter anstiegen. Als größter Preistreiber gilt jedoch weiterhin der Dienstleistungssektor mit 4,7% plus, dicht gefolgt von Alkohol, Tabak und Lebensmittel mit 5%.
„Die Menschen spüren es tagtäglich beim Einkaufen, an der Zapfsäule, aber auch beim Wohnen: Das Leben wird wieder teurer“, warnt SPÖ-Landtagsabgeordneter Rene Pfister in einer aktuellen Presseaussendung.
„Inflation frisst Einkommen auf“: Forderungen nach günstigeren Strompreisen und Investition in gemeinnützigen Wohnbau
Für zahlreiche Familien wird eine solche Teuerung zur täglichen Belastungsprobe. Aus Sicht der SPÖ NÖ trägt auch die Landespolitik Verantwortung. Landtagsabgeordneter Rene Pfister verweist auf die Rolle der schwarz-blauen Koalition als Mehrheitseigentümer der EVN. Statt zuzusehen, müsse die Landesregierung so für günstigere Strom- und Gaspreise sorgen.
Und auch beim Wohnen gebe es Handlungsbedarf: mehr gemeinnütziger Wohnbau sei notwendig, um die Belastung der Familien abzufedern.
Pfister verdeutlicht: „Die Teuerung ist kein Naturgesetz. Die Politik hat einige Hebel in der Hand – wenn der politische Wille da ist, kann sie eingreifen.“
44.639 Niederösterreicher:innen ohne Job – Handlungsbedarf bei Schwarz-Blau
Parallel zur Teuerung verschärft sich auch die Lage am Arbeitsmarkt. Ende August waren in Niederösterreich 44.639 Menschen auf Arbeitssuche – das sind fast 1.200 mehr als im Vorjahr. Mit den Schulungsteilnehmenden ergibt das über 52.000 Personen ohne Job. Damit liegt die Arbeitslosenquote nun bei 6,3%, wobei insbesondere Jugendliche unter 25 Jahren, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Langzeitarbeitslose stärker betroffen sind.
Kontroll-Landesrat und SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich fordert deshalb ein umfassendes Beschäftigungspaket. Investitionen in Wirtschaft und Wohnbau, ein Ausbau der Lehrlingsausbildung oder gezielte Programme für Langzeitarbeitslose sollen den Trend brechen.
Jobgarantie Marienthal – Chance für Langzeitarbeitslose
Gerade für Langzeitarbeitslose wäre das Modellprojekt „Jobgarantie Marienthal“ ein wirksames Instrument gewesen. In Gramatneusiedl erhielten Betroffene dort die Garantie auf eine bezahlte Beschäftigung, wodurch ihnen neue Chancen am Arbeitsmarkt geboten wurden. Die schwarz-blaue Landesregierung hat das Programm jedoch abgeschafft. Aus Sicht der SPÖ NÖ ein schwerer Fehler – sie setzt sich für eine Wiedereinführung ein.
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