Das Burgenland positioniert sich seit Jahren als Vorreiter in der Sozialpolitik. Mit Maßnahmen wie einem landesweiten Mindestlohn, beitragsfreien Kindergärten, einer breit angelegten Pflegereform und leistbarem Eigentum entlastet die SPÖ-geführte Landesregierung Familien und stärkt die soziale Sicherheit.
Armutsgefährdung im Burgenland bei nur 6,4 Prozent – niedrigster Wert in Österreich
Einst Teil Ungarns, seit 1921 bei Österreich: Das Burgenland ist heute das kleinste Bundesland nach Einwohnerzahl und gleichzeitig ein Musterbeispiel für Vielfalt. Weinbaugebiete und der Neusiedlersee als UNESCO-Weltkulturerbe prägen die Natur, die Seefestspiele in Mörbisch die Kultur. Aber auch sozialpolitisch setzt das Burgenland Akzente. Mit dem flächendeckenden Mindestlohn, dem Ausbau der Pflege und dem erleichterten Zugang zum Eigenheim erreicht es nicht umsonst eine niedrige Armutsgefährdung: Laut EU-SILC Report von Statistik Austria liegt diese bei nur 6,4 Prozent, deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 14,3 Prozent.
2.000 Euro Mindestlohn für alle Landesbediensteten
2019 galten rund 16% der Bevölkerung im Burgenland armutsgefährdet. Um diese Entwicklung abzudämpfen, reagierte die Landesregierung mit der Einführung eines Mindestlohns von 1.700 Euro. Aufgrund der zunehmenden sozialen Ungleichheit und der wachsenden Teuerung der letzten Jahre stieg der Mindestlohn im Jänner 2025 auf 2.000 Euro. Es profitieren dabei Gemeindebedienstete, Angestellte landeseigener Betriebe, Pflegekräfte, Verwaltungs- und technisches Personal des öffentlichen Sektors. Ziel ist neben sozialer Gerechtigkeit auch eine Stärkung der regionalen Wirtschaft und eine Verringerung der Abwanderung. Langfristig soll sich das Modell auch auf die Privatwirtschaft auswirken.
71 neue Pflege-Stützpunkte ab 2026
Die Pflege ist ein zentraler Schwerpunkt in der burgenländischen Sozialpolitik. Ab 2026 entsteht ein neues System: Das Land wird in 28 Regionen eingeteilt, in denen insgesamt 71 Pflegestützpunkte aufgebaut werden. Träger sind Organisationen wie Volkshilfe, Caritas, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Diakonie oder das Land selbst. Bis Ende 2030 sollen alle Standorte in Betrieb sein.
Seit 2019 können zudem Angehörige pflegebedürftiger Menschen nach einer 100-stündigen Ausbildung beim BFI vom Land angestellt werden – ebenfalls mit dem Mindestlohn von 2.000 Euro. Um dem Ärzt*innenmangel entgegenzuwirken, vergibt das Burgenland Stipendien an Studierende der Danube Private University Krems sowie ein monatliches Medizinstipendium für angehende Ärztinnen und Ärzte an europäischen Universitäten. Zusätzlich investiert das Land in Klinik-Ausbau und bessere Gehälter für medizinisches Personal.
„Eigentum zum Einrichtungspreis“ statt steigender Mieten
Mit dem Modell „Eigentum zum Errichtungspreis“ ermöglicht die Landesimmobilien Burgenland GmbH gemeinsam mit der Tochter SOWO Burgenland einkommensschwachen Haushalten den Erwerb von Wohnraum. Der Kaufpreis wird bereits beim Bau fixiert – unabhängig vom späteren Marktwert. Eigenmittel sind nicht sofort nötig, da mit jeder Mietzahlung Anteile am Eigentum erworben werden. Die ersten Häuser wurden Anfang 2025 in Pinkafeld bezogen. Zudem erleichtert eine Baulandmobilisierungsmaßnahme jungen Familien den Zugang zu Baugrund.
Beitragsfreier Kindergarten mit Bio-Verpflegung von heimischen Bauernhöfen
Seit 2019 ist die Kinderbetreuung im Burgenland beitragsfrei. Um auch in den Ferien eine verlässliche Betreuung sicherzustellen, passen die Einrichtungen ihre Öffnungszeiten an die regionalen Bedürfnisse an. Seit 2024 kommt in den Kindergärten ausschließlich Bio-Verpflegung von heimischen Bäuerinnen und Bauern auf den Tisch.
Zukunftsplan 2030 – Was das Burgenland noch plant
Mit dem „Zukunftsplan Burgenland 2030“ setzt das Burgenland auf Zusammenhalt, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Geplant sind Investitionen in Kliniken, der Aufbau einer privaten Medizin-Universität, eine Lehrlingsoffensive mit neuen Ausbildungswerkstätten sowie ein eigenes Klimaschutzgesetz mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Projekte wie „Tomorrow“ sollen den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben.
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Wenn Sie relevante Informationen zum Artikel beitragen können, schicken Sie uns doch eine Mail!








