Pflege am Limit! SPÖ und Gewerkschaft schlagen Alarm: Ohne bessere Bedingungen und mehr Fachkräfte droht Österreichs Pflegesystem zu kollabieren.
Die Pflege in Österreich steht vor großen Herausforderungen, denn der Mangel an Fachkräften wird immer dramatischer. Laut SPÖ und Gewerkschaft fehlen in den nächsten Jahren zehntausende Pflegekräfte. Die Arbeitsbedingungen gelten als einer der Hauptgründe für diesen Mangel. Pflegekräfte arbeiten oft unter hoher Belastung und mit unzureichender Bezahlung, was den Beruf unattraktiv macht.
SPÖ und Gewerkschaft fordern bessere Rahmenbedingungen
Die SPÖ und die Gewerkschaft setzen sich für bessere Rahmenbedingungen ein. Sie fordern vor allem höhere Löhne und eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche. Für junge Menschen muss es mehr Ausbildungsplätze und Anreize geben, um in die Pflege zu gehen. Auch die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird als zentral angesehen.
Umschulungen und Zuzug aus dem Ausland als Lösungen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schaffung von zusätzlichen Arbeitskräften durch Umschulungen und den Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland. Die Regierung muss Maßnahmen ergreifen, um qualifizierte Fachkräfte aus anderen Ländern zu gewinnen. Zudem müssen Pflegekräfte, die bereits im Beruf tätig sind, entlastet werden, um Burnout und Ausstiege zu verhindern.
Warnung vor weiteren Verzögerungen bei der Pflegereform
Die Gewerkschaft und die SPÖ betonen, dass eine Pflegereform nicht weiter hinausgezögert werden darf. Pflegebedürftige werden eventuell künftig nicht ausreichend versorgt, wenn keine raschen Maßnahmen gesetzt werden. Es gibt bereits Wartezeiten für Pflegeheime und Pflegedienste und die Situation verschärft sich weiter, wenn nicht gegengesteuert wird.
Deshalb fordert die SPÖ die sofortige Umsetzung fünf zentraler Punkte als Pflegeoffensive
- Pflege soll öffentlich finanziert und organisiert werden und nicht in die Hände von privaten Finanzinvestoren fallen
- Ein Pflegegarantiefonds sollte die Finanzierung aller Pflegeleistungen ermöglichen und für alle Betroffenen kostenfrei sein
- Massive Verbesserung der Arbeitsbedingungen (höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten, sichere und humane Dienstzeiten, Pflegequalitätsgesetz, Schwerarbeitspension)
- Verbesserung der Pflegeausbildung: Bezahlte Ausbildung, mehr Ausbildungsplätze und fixe Arbeitsplätze
- Unterstützung für pflegende Angehörige durch Anlaufstellen, Unterstützungsangebote und rechtliche Absicherung
Dieser Artikel ist eine gekürzte Version des Artikels „Das Business mit der Pflege“ auf Kontrast.at. Hier finden Sie die ungekürzte Langversion im Original