Die neuesten Zahlen des AMS zeigen eine besorgniserregende Entwicklung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit ist im Juni 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent gestiegen. Und der negative Trend setzt sich fort: Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich 2025 weiter zunehmen wird. SPÖ-Landeschef Sven Hergovich fordert angesichts der negativen Entwicklung eine Neuauflage des Modellprojekts Marienthal.
Junge und Langzeitarbeitslose besonders betroffen

SPÖ-Hergovich: „Zahlen sind ein Alarmzeichen“
„Diese Zahlen sind ein Alarmzeichen. Die schwarz-blaue Landesregierung darf nicht weiter zuschauen, wie tausende Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in die Arbeitslosigkeit rutschen. Wir brauchen jetzt mutige Beschäftigungsinitiativen statt leerer Sonntagsreden.“
Für die SPÖ Niederösterreich habe die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oberste Priorität. Dazu brauche es unter anderem eine Neuauflage der Jobgarantie Marienthal für langzeitarbeitslose Menschen und gezielte Programme für Jugendliche und ältere Arbeitssuchende.
Erfolgsmodell Marienthal wieder einführen
2020 hatte Hergovich als damaliger AMS-Chef das erfolgreiche Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal ins Leben gerufen. Ziel war es, Langzeitarbeitslosen – also Personen, die seit über zwölf Monaten ohne Beschäftigung waren – einen garantierten, bezahlten Arbeitsplatz anzubieten. Statt Mittel für Arbeitslosenunterstützung aufzuwenden, wurden diese Gelder direkt in echte Beschäftigung investiert. Historisches Vorbild dafür war die Mariental-Studie der 1930-Jahre.
„Das Projekt Marienthal hat gezeigt, dass Arbeitslosigkeit mit Jobgarantie und gezielter Qualifikation wirksam bekämpft werden kann. Leider hat die schwarz-blaue Landesregierung dieses Vorzeigeprojekt stoppen lassen. Das war ein Fehler, der dringend korrigiert werden muss“, kritisiert Hergovich.
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Weniger offene Stellen
Vergleicht man die Arbeitslosenzahlen nach Branchen so stieg die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich in den wirtschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+12,6 Prozent) besonders stark. Überdurchschnittliche Zuwächse gibt es aber auch im Handel (+11,0 Prozent) oder der Gastronomie (+11,2 Prozent). Weniger Arbeitslose verzeichnet hingegen der Baubereich (-1,4 Prozent). Die Zahl der offenen Stellen ist hingegen rückläufig: Aktuell gibt es 14.584 verfügbare Stellen – um 10,3 Prozent weniger als im Juni 2024.
„Wir reden über mehr als 50.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, 50.000 Einzelschicksale von Freunden, Nachbarn, Verwandten, etc. Es ist unsere Verantwortung als Politik, diesen 50.000 Menschen Arbeit und damit echte Perspektiven zu geben“, fordert SPÖ-Landeschef Hergovich abschließend.
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