Niederösterreich ist nicht nur landschaftlich vielseitig und reizvoll, sondern hat auch kulinarisch einiges zu bieten. Typisch niederösterreichische Gerichte sind bekannt für ihre Vielfalt und den Bezug zur regionalen Tradition. Jede Region hat dabei ihren ganz eigenen kulinarischen Charakter – geprägt von Landschaft, Geschichte und bäuerlicher Tradition.
Mostviertel: die Mostschaumsuppe
Das Mostviertel ist das Land der Birnbäume. Hier prägen Obstwiesen und Moststraßen das Landschaftsbild. Kaum eine andere Region Österreichs ist so stark mit einem Getränk verbunden wie das Mostviertel mit seinem Birnenmost.

Aus dieser Tradition entstand auch die Mostschaumsuppe, ein feines Gericht, das die charakteristische Säure des Mostes mit cremiger Milde vereint. Solche niederösterreichischen Gerichte zeigen die Verbindung von Tradition und Geschmack. Butter, Zwiebel, Mehl, Rahm und ein Schuss Most ergeben zusammen eine samtige Suppe, die leicht schäumt und mit Brotwürfeln oder Kräutern serviert wird. Die Suppe verbindet einfache Zutaten mit feinem Geschmack – ein Beispiel für die Kreativität der bäuerlichen Küche. Im Mostviertel wird sie oft als Vorspeise bei Festen oder in Wirtshäusern serviert.
Waldviertel: die Waldviertler Mohnnudeln
Wer das Waldviertel kennt, kennt den Mohn. Das kühle Klima und die sandigen Böden rund um Ottenschlag und Armschlag machen die Region zu einem idealen Anbaugebiet für den berühmten Graumohn. Kein Wunder also, dass die Waldviertler Mohnnudeln zu den beliebtesten Mehlspeisen Österreichs zählen.

Sie werden aus einem Erdäpfelteig geformt, kurz gekocht und anschließend in zerlassener Butter geschwenkt. Das Besondere ist der Belag aus frisch geriebenem Mohn, vermischt mit Zucker, und manchmal ein Hauch Zimt.
Früher galten Mohnnudeln als einfaches Bauernessen, das satt machte und die eigenen Produkte nutzte. Heutzutage zählen diese niederösterreichischen Gerichte als kulinarisches Wahrzeichen der Region und stehen in vielen Gasthäusern regelmäßig auf der Karte.
Weinviertel: der Weinviertler Schweinsbraten
Im Weinviertel, der größten und wohl geselligsten Region Niederösterreichs, dreht sich vieles um den Wein – aber auch um gute, ehrliche Hausmannskost. Hier treffen bodenständige Küche und gesellige Wirtshauskultur aufeinander. Ein Gericht, das diesen Geist perfekt einfängt, ist der Weinviertler Schweinsbraten.

Hierfür wird ein Stück Schweinefleisch mit Knoblauch, Kümmel, Salz und Pfeffer eingerieben und mit Zwiebeln und Bier oder Wein im Rohr gebraten. Dafür wird ein Stück Schweinefleisch mit Knoblauch, Kümmel, Salz und Pfeffer eingerieben und gemeinsam mit Zwiebeln sowie etwas Bier oder Wein im Rohr gebraten. Das Ergebnis: außen eine knusprige Schwarte, innen zartes, saftiges Fleisch – serviert mit Knödeln und Kraut, dazu eine würzige Sauce.
Oft serviert man den Braten beim Heurigen, begleitet von einem Glas Grüner Veltliner. So verschmelzen niederösterreichische Gerichte mit Wein- und Wirtshauskultur.
Industrieviertel: die Krautfleckerl
Im Industrieviertel spiegelt sich die Nähe zu Wien auch auf dem Teller wider. Zwischen bäuerlicher Hausmannskost und städtischer Küche haben sich die Krautfleckerl ihren festen Platz erkocht. Das einfache Gericht verbindet Tradition und Alltag.

Die speziellen Nudeln, die Fleckerl, werden mit geschmortem Weißkraut vermengt und anschließend traditionell mit Kümmel, Pfeffer und einem Hauch Zucker gewürzt. Krautfleckerl können süß oder pikant – und manchmal sogar mit Speck – serviert werden. Was einst als sättigendes Arbeiteressen galt, ist heute fester Bestandteil der regionalen Küche.
Regionalität trifft auf Tradition
Niederösterreichs Küche spiegelt die Vielfalt seiner Regionen – bodenständig, regional und traditionsbewusst. Die bei den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern beliebtesten Gerichte zeigen, dass Essen in jedem Viertel des Landes eng mit dem Handwerk, den Jahreszeiten und der Gemeinschaft verknüpft ist.








