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Bauernhof statt Pflegeheim: Wie Kleinbauern in NÖ die Gemeinschaft stärken

NÖ Aktuell Redaktion von NÖ Aktuell Redaktion
11. Dezember 2024
in Gesellschaft
Lesezeit: 6 min zum Lesen
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Care-Farming in Niederösterreich

Care-Farming als Zukunftshoffnung für die Pflege. Foto: Lance Cheung/USDA, Public domain, via Wikimedia Commons

Care-Farming bietet Menschen in verschiedenen Lebenssituationen eine Alternative zu Pflegeeinrichtungen und eine Auszeit auf dem Bauernhof. Ob ältere Menschen, die Unterstützung im Alltag brauchen, Menschen mit Behinderungen oder alle anderen, die nach Ruhe und Abwechslung suchen: Hier findet jeder und jede ein Stück Natur, Fürsorge und Wertschätzung. Wir stellen fünf kleine Höfe in Niederösterreich vor, die dazu betragen, nachhaltige Landwirtschaft zu stärken, Pflegeeinrichtungen zu entlasten und die Gemeinschaft zu fördern.

Pflege am Limit – Care-Farming als Antwort auf sozialpolitische Herausforderungen in Niederösterreich

Pflegeeinrichtungen stoßen nicht nur in Niederösterreich immer öfter an ihre Kapazitätsgrenzen. In ganz Österreich wird deutlich, dass die Pflegekrise aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels und der schlechten Arbeitsbedingungen immer drängender wird. Viele Pflegekräfte arbeiten unter enormer Belastung und unzureichender Bezahlung, was den Beruf zunehmend unattraktiv macht. Der akute Fachkräftemangel – in den kommenden Jahren werden zehntausende Pflegekräfte fehlen – zeigt, dass alternative Ansätze wie Care-Farming das Pflegeangebot in Niederösterreich sinnvoll ergänzen können.

Eine „Auszeit“ auf dem Bauernhof

Was ist Care-Farming? Als Care-Farming (auch Green Care), bezeichnet man soziale Dienstleistungen auf landwirtschaftlichen Betrieben. Es ist ein Angebot für Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen – ältere Personen, Menschen mit Behinderungen oder psychischen Belastungen. Die Grundidee ist einfach, aber wirkungsvoll: Menschen nehmen auf Bauernhöfen eine Auszeit, um in der Natur neue Kraft zu schöpfen, sich durch den Umgang mit Tieren emotional zu stabilisieren und durch sinnvolle Tätigkeiten wie Gartenarbeit oder Tierpflege Struktur und Gemeinschaft zu erleben.

Care-Farming in Österreich

In Österreich wird Care-Farming durch den Verein „Green Care Österreich“ organisiert und gefördert. Ziel des Vereins ist es, die landwirtschaftlichen Betriebe dabei zu unterstützen, soziale Dienstleistungen zusätzlich zur traditionellen Landwirtschaft zu entwickeln. Und das Konzept geht auf: Im Jahr 2020 waren bereits über 100 Betriebe mit zertifizierten Green-Care-Dienstleistungen registriert, die sowohl Tagesprogramme als auch längerfristige Betreuungsangebote umfassen.

Der Verein finanziert sich durch Mitgliederbeiträge, Spenden und Erträge aus eigenen Veranstaltungen sowie aus Mitteln der öffentlichen Hand. Für die Betreuung der Bewohner erhält ein Hof 100 Euro pro Tag von der Sozialversicherung. Diese Nebeneinkünfte sind für Landwirte und Landwirtinnen dringend nötig, denn von der Landwirtschaft alleine lässt sich der Lebensunterhalt oft nicht bestreiten. Vom Care-Farming profitieren also nicht nur die Menschen, die die Programme in Anspruch nehmen – auch gewinnen Kleinbauern durch das Konzept mehr finanzielle Sicherheit.

In Niederösterreich gibt es 36 Care-Farming-Projekte. Wir stellen fünf dieser Projekte genauer vor.

Der Himmelschlüsselhof im Texingtal bei Melk: Nachhaltigkeit und Inklusion

Der Himmelschlüsselhof bei Texing bietet ein besonderes Projekt für Menschen mit Behinderungen an. Bis zu zwölf Männer und Frauen leben und arbeiten hier in einer sozialtherapeutischen Gemeinschaft. Ein Team von neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie vier Therapeutinnen betreuen die Gemeinschaft rund um die Uhr.

Der Himmelschlüsselhof ist seit 1992 anerkannter Demeter-Betrieb und umfasst Wald, Felder und Wiesen mit seltenen Obstbäumen. Alle Betreuten arbeiten gemeinsam am Ertrag vom Selbstversorger-Hof. So erfahren sie, wie wichtig ihr Beitrag für die Gemeinschaft ist. Daneben gibt es Freizeitangebote wie Musik- und Malunterricht sowie Therapieangebote mit Pferden.

Der Maria Roggendorf im Bezirk Hollabrunn: Bauernhof statt Altersheim

Das Sonnenplatzerl Maria Roggenhof im Weinviertel hat ein spezielles Programm für Senioren und Seniorinnen. Auf dem von Christa und Johannes Schwinner geführten Bauernhof mit 90 Hektar Ackerland finden ältere Menschen ein professionell betreutes, barrierefreies Zuhause im Grünen. Der Hof bietet eine betreute Wohngemeinschaft sowie ein Tageszentrum. Hier können ältere Menschen, die nicht mehr alleine leben wollen oder können, ein Zuhause finden. Sie leben in ländlicher Atmosphäre und bewahren ihre Selbstständigkeit. Gleichzeitig erhalten sie die Unterstützung, die sie benötigen. Sie können hier entweder auf Zeit oder dauerhaft wohnen und einen abwechslungsreichen Alltag mit Tieren und Natur erleben.

Das Greencare-Programm fördert die geistige und körperliche Aktivität durch gemeinschaftliche Aufgaben wie Kochen und Gartenarbeit. Christa Schwinner, Diplomkrankenschwester und Landwirtschaftsmeisterin, wird von einem engagierten Team aus Fachkräften unterstützt.

WUK bio.pflanzen in Gänserndorf: Langzeitarbeitslose werden zu Experten für nachhaltige Landwirtschaft

Der Verein WUK betreibt mit „WUK bio.pflanzen“ einen sozialintegrativen landwirtschaftlichen Betrieb, der arbeitsuchende Menschen aus dem Bezirk Gänserndorf seit 2009 dabei unterstützt, den Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu finden. Unter fachlicher Anleitung erlernen die Teilnehmer die Aufzucht von Blumen, Kräutern und Gemüse sowie die Vermarktung der biologisch produzierten Produkte. Der Betrieb umfasst 9.500 m² Außenflächen, ein 350 m² großes Glashaus und drei Folientunnel. Menschen im Alter von 24 bis 60 Jahren, die sich seit längerem nicht mehr in einem geregelten Dienstverhältnis befinden, erhalten hier eine praxisnahe Ausbildung, die individuell auf ihre Fähigkeiten und Talente abgestimmt ist.

Zusätzlich zur praktischen Arbeit bietet „WUK bio.pflanzen“ eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten, wie etwa Schulungen in Werkzeug- und Maschinenkunde, Landschaftsbau und EDV. Ziel ist es, den Teilnehmern nicht nur fachliche Kompetenzen zu vermitteln, sondern ihnen auch zu helfen, neue Stärken zu entdecken und Selbstvertrauen zu gewinnen.

Hof Schwechatbach im Wienerwald – tiergestützte Pädagogik, Freizeitgestaltung und Therapie für Kinder

Im Helenental im Wienerwald hat Marianne Edelbacher einen einzigartigen Bauernhof für tiergestützte Intervention ins Leben gerufen. Besonders am Hof Schwechatbach in Niederösterreich ist das maßgeschneiderte Care-Farming-Angebot für Kinder. Ein interdisziplinäres Team aus PsychologInnen, PädagogInnen und TherapeutInnen arbeitet mit einer Vielzahl von Tieren. Dazu gehören Pferde, Lamas, Ziegen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hühner, Enten, Katzen, Minihängebauchschweine und Hunde. Dieser tiergestützte Ansatz ermöglicht vielfältige pädagogische und therapeutische Angebote für Kinder. Dazu zählen integrative Voltigier- und Reitpädagogik sowie tiergestützte Pädagogik und Therapie.

Kinder werden dazu angeleitet, in direktem Kontakt mit den Tieren ihre Fähigkeiten zu entfalten und Selbstvertrauen zu gewinnen. Der ganzheitliche Ansatz fördert die Kinder in ihrer Entwicklung und stärkt ihren Selbstwert durch die Arbeit mit den Tieren und die Naturerlebnisse im Jahreskreislauf. Neben therapeutischen Angeboten bietet der Hof auch Kindergeburtstagsfeste, Projekttage und spezielle Ferienveranstaltungen, die die Kinder auf spielerische Art fördern. Das Ziel des Hofes ist es, den Kindern durch die direkte Arbeit mit den Tieren und der Natur wertvolle Erfahrungen zu ermöglichen, die sie in ihrer Entwicklung unterstützen und stärken.

Das Lamawanderland im Melk: Auszeit beim Lamawandern

Das Lamawanderland in Oberndorf bei Melk ist ein weiteres Beispiel für Care-Farming in Niederösterreich. Es bietet mit seinem Green Care-Programm LAMANIPURA eine einzigartige Auszeit im niederösterreichischen Mostviertel. Teilnehmer verbringen drei Tage auf der Ranch, wo sie Lamawanderungen, Yoga, Pilates und Workshops erleben. Ziel ist es durch die sanfte Art der Tiere eine innere Ruhe zu finden. Die ruhige Umgebung des Alpenvorlandes und die professionelle Betreuung tragen zusätzlich zum Wohlbefinden bei.

 

Care-Farming: Eine nachhaltige Lösung für Pflege und Therapie

Care-Farming-Angebote stellen eine ebenso innovative und effektive Art der Betreuung dar. Die Verbindung von Betreuung, Natur und gemeinschaftlichem Leben auf Bauernhöfen steigert die Lebensqualität der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Gleichzeitig entlastet sie Pflegeeinrichtungen im stressigen Arbeitsalltag. Besonders in strukturschwachen Regionen in Niederösterreich stärkt Care-Farming ländliche Betriebe und fördert soziale Innovation.

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Schlagworte: alternative PflegekonzepteBauernhofCare-FarmingCarefarmingCarefarming in ÖsterreichGreen Carelandwirtschaftliche Pflegeprojektenachhaltige PflegekonzeptePflegeSeniorenbetreuung
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