Im Rahmen einer Enquete diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wissenschaft und Kommunen in Niederösterreich aktuelle Herausforderungen und Chancen im Stadt-Land-Konflikt. Dabei wurde betont, dass es nicht um Gegensätze, sondern um gegenseitigen Respekt, Verständnis und gemeinsame Lösungen gehen müsse, um gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land zu fördern. Die SPÖ-Niederösterreich fordert eine stärkere Zusammenarbeit und sieht darin Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung beider Regionen.
Was trennt oder verbindet Stadt und Land? Im Rahmen dieser Frage veranstalteten der SPÖ-Landtagsklub, SPÖ NÖ sowie der Verband sozialdemokratischer Gemeindevertreterinnen und Vertreter am 25. Juni eine Enquete zum Stadt-Land-Konflikt. Unter dem Titel „Stadt – Land – Frust, wohin führt der Konflikt zwischen Stadt und Land?“ diskutierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Wissenschaft und Politik über aktuelle Herausforderungen und Chancen für Niederösterreich.
Impuls aus der Wissenschaft: Analyse von Gegensätzen
Ein Vortrag von Politikwissenschaftler und Ökonom Prof. Dr. Lukas Haffert eröffnete die Veranstaltung. Er beleuchtet in seiner Publikation „Stadt, Land, Frust, eine politische Vermessung“ die wachsenden Gegensätze zwischen Stadt und Land.
Er zeigt auf, wie sich Lebensrealitäten und politische Einstellungen in den vergangenen Jahren immer weiter auseinander entwickelt haben. Besonders die Anliegen der ländlichen Bevölkerung finden im öffentlichen Diskurs zu wenig Beachtung. Gerade für junge Menschen ist der Stadt-Land-Konflikt zunehmend auch eine Frage der Identität. Haffert plädiert deshalb für mehr Verständnis und gerechtere Lebensbedingungen.
Stimmen aus der kommunalen Praxis: Herausforderungen und Lösungsansätze
Anschließend an den wissenschaftlichen Input diskutierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Niederösterreich unter der Moderation von SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander. Sie schilderten aus regionaler Perspektive konkrete Herausforderungen – angefangen beim Verschwinden der Gasthäuser bis hin zur Abwanderung in urbane Zentren. Mit dem Ziel: gemeinsame Lösungen finden und den Dialog zwischen Stadt und Land stärken.
NÖ GVV-Präsident und Bürgermeister Andreas Kollross betont:
„Aber in dieser Sache darf es letztendlich nicht um Stadt gegen Land gehen, sondern in dieser Debatte müssen gegenseitiger Respekt und die Akzeptanz unterschiedlichster Lebensrealitäten und Lebensverhältnisse an vorderster Stelle stehen“
SPÖ Niederösterreich fordert ein aktives Entgegenwirken
Diesem Motto folgen auch die Forderungen der SPÖ-Niederösterreich – durch mehr Verständnis und politischer Beteiligung zu gleichwertigen Lebensbedingungen. Zugleich sieht sich die Partei in der Verantwortung, dem Konflikt zwischen Stadt-Land entgegenzuhalten. Denn die wirtschaftliche Stärke Wiens bietet Möglichkeiten für ländliche Regionen: Neue Formen der Zusammenarbeit, wie gemeinsam genutzte Spitäler, bringen Vorteile für beide – etwa weniger Kosten und bessere medizinische Versorgung.
Klubobmann Hannes Weninger, übt Kritik an der ÖVP aufgrund ihres ständigen Wien-Bashings:
„Wir müssen die wirtschaftliche Stärke der Ostregion gemeinsam nutzen und neue Wege der Kooperation z.B. im gemeinsamen Spitalswesen nutzen, anstatt sich abzukapseln und böse Stadt gegen gutes Land zu spielen.“
Kontroll-Landesrat der SPÖ Sven Hergovich unterstreicht:
„Wir stehen für eine sozialdemokratische Politik, die die Bedürfnisse und Anliegen aller Menschen in den Mittelpunkt stellt – egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben. Wir müssen Brücken bauen, statt Mauern zu errichten.“
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