ÖVP und FPÖ haben im Landtag den SPÖ-Rettungsplan für Freibäder abgelehnt – ein Schlag ins Gesicht für viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. SPÖ-Kommunalsprecher LAbg. Rene Zonschits findet klare Worte und spricht von einem „drohenden kommunalen Kahlschlag“ und „alleingelassenen Gemeinden“. Die SPÖ fordert eine neue Landesförderung, um Frei- und Sommerbäder abzusichern und zu modernisieren.
Freibäder als Rückgrat der Gemeinden in Niederösterreich
Die Ablehnung trifft viele Kommunen hart, die bereits jetzt mit steigenden Energie- und Personalkosten sowie strengeren Auflagen kämpfen. Notwendige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen belasten die Gemeindebudgets zusätzlich. Infolgedessen mussten in der heurigen Sommersaison mussten mehrere Freibäder in Niederösterreich, wie etwa jenes in Hainburg an der Donau, geschlossen bleiben. Auch die Bürgermeisterinnen von Mödling und Perchtoldsdorf sehen angesichts jährlicher Abgänge von mehreren Millionen Euro die Zukunft ihrer Einrichtungen gefährdet.
Hannes Weninger, SPÖ-Klubobmann im Landtag, betonte:
„Die niederösterreichischen Städte und Gemeinde brauchen dringend finanzielle Unterstützung für den Betrieb ihrer Bäder. Frei- und Hallenbäder, Badeteiche, Naturbäder, etc. sind in den meisten Fällen nicht kostendeckend zu führen und sind daher als Teil der Daseinsvorsorge im öffentlichen Interesse zu sehen“,
Auch Landesrat und SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich mahnte:
„Wenn ein Freibad in Niederösterreich zusperrt, verschwindet nicht nur ein Becken mit Wasser – dann reißt es ein Stück soziale Infrastruktur aus dem Herzen unserer Gemeinden.“
Freibäder-Rettungsplan: SPÖ fordert nachhaltige Lösung für Freibäder und Bäderstudie
Der von der SPÖ vorgelegte Rettungsplan sah eine landesweite Bäderstudie vor, um den tatsächlichen Finanzbedarf zu erheben. Darauf aufbauend sollte ein Fördersystem geschaffen werden, das sowohl Investitionen in die Sanierung und Modernisierung der Bäder als auch regelmäßige Betriebsbeiträge umfasst. So sollte die Freizeit-, Gesundheits- und Erholungsqualität im ganzen Land gestärkt werden. Doch die schwarz-blaue Landesregierung verzichtete auf eine Entlastung der Gemeinden und ließ sie mit den wachsenden Kosten allein.
Dramatische Zahlen zur Schwimmkompetenz
Die aktuelle Schwimmstudie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit unterstreicht die Wichtigkeit des Themas. Im Vorjahr sind in Österreich 39 Menschen ertrunken. Rund 630.000 Menschen – das sind sieben Prozent der Bevölkerung – können nicht schwimmen, weitere 23 Prozent nur unsicher. Besonders alarmierend: 137.000 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 19 Jahren haben keine Schwimmkenntnisse. Zudem hat sich die Zahl der Menschen ohne Bademöglichkeit in erreichbarer Nähe seit 2021 mehr als verdoppelt – von vier auf zehn Prozent.
Freibäder in Gefahr
Statt Verantwortung zu übernehmen, verweigert die schwarz-blaue Landesregierung aus Sicht der SPÖ die notwendige Unterstützung, um Freibäder in Niederösterreich zu sichern. Ohne eine gezielte Landesförderung drohen weitere Schließungen von Bädern und damit der Verlust eines wichtigen Elements kommunaler Daseinsvorsorge. Für die Bevölkerung könnte dies laut Zonschits schon bald bedeuten: Vor dem Freibad bleibt nur noch das verschlossene Tor.