Überraschend hat der ehemalige FPÖ-Mandatar Harald Wiesauer aus Amstetten seinen Austritt aus der Freiheitlichen Partei bekannt gegeben und sich der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) angeschlossen.
Wiesauer, der in der Vergangenheit eine aktive Rolle in der FPÖ gespielt hat, begründet seinen Schritt mit einer wachsenden Unzufriedenheit über die aktuelle politische Richtung seiner ehemaligen Partei. In einer Pressemitteilung erklärt er, dass er sich nicht mehr mit den Idealen und Werten identifizieren könne, die in der FPÖ vertreten werden.
„Mich hat in den letzten Jahren vor allem gestört, dass wir keine wirkliche Opposition waren. Ich habe immer zu Christian Schrammel (FPÖ-Fraktionssprecher, Anm.) gesagt, dass wir der Stadtregierung mehr Stoff geben müssen. Es hat ja fast ausgesehen, als gäbe es eine schwarz-grün-blaue Koalition.“
Harald Wiesauer, ehemaliger FPÖ-Mandatar, nun SPÖ-Mitglied
„Musste nach Parteifarbe abstimmen“
Wiesauer erklärte weiter, dass er aufgrund des Fraktionszwangs oft zu Gunsten der ÖVP abstimmen musste. Dabei habe FPÖ-Fraktionssprecher Christian Schrammel meist vorgegeben, sich mit der ÖVP und den Grünen abzustimmen. „Wenn Schrammel jedoch nicht an den Sitzungen teilnahm, habe ich häufiger für Anträge der SPÖ gestimmt, wenn ich diese für sinnvoll hielt,“ so Wiesauer. Als Beispiel für die misslungene FPÖ-Politik in Amstetten sieht er etwa den Umbau des Hauptplatzes um fast zehn Millionen Euro, eine Investition, die nach dem Umbau des Allwetter-Bads zu hoch wäre. Er sieht in der SPÖ eine Plattform, die sich stärker für soziale Gerechtigkeit und die Belange der Bürger einsetzt, als die FPÖ.
Strategischer Gewinn für die SPÖ
Dieser Wechsel könnte für die SPÖ in Amstetten von großem Vorteil sein. Mit Wiesauer bringt die Partei nicht nur einen erfahrenen Politiker, sondern auch zusätzliche Stimmen und Unterstützung in der Region. Politische Beobachterinnen und Beobachter sehen dies als strategischen Gewinn, der die Position der SPÖ in der Gemeinde stärken könnte.
Gemischte Reaktionen auf den Schritt
Die Reaktionen auf Wiesauers Wechsel sind gemischt. Vor allem bei der FPÖ sind jetzt viele beleidigt. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Wechsel auf die Wählerbasis auswirken wird und ob andere Politikerinnen und Politiker ähnlichen Schritten folgen werden.