Weniger Neubauten, steigende Wohnkosten und fehlender politischer Wille: Die neuesten Zahlen der Statistik Austria bestätigen, was viele längst spüren – leistbarer Wohnraum wird in NÖ zur Mangelware. Die SPÖ Niederösterreich sieht in der schwarz-blauen Landespolitik einen zentralen Verursacher der Wohnbau-Krise und fordert einen sofortigen Kurswechsel.
Neubautätigkeit auf dem tiefsten Stand seit 2010
Die von Statistik Austria veröffentlichten Zahlen geben Anlass zur Sorge: Nur 31.200 Wohnungen wurden 2024 im Neubau bewilligt – das ist der niedrigste Wert seit über einem Jahrzehnt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von 8,5 Prozent.
Noch drastischer ist der Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2017 – hier wurden über 40.000 Wohnungen mehr genehmigt als heute. Zwar beziehen sich diese Zahlen auf den Gesamtwohnungsbau in Österreich – also auch auf frei finanzierte und private Projekte –, sie zeigen jedoch einen besorgniserregenden Gesamttrend, der auch den geförderten Wohnbau massiv betrifft. Denn wie zuletzt berichtet, ist der gemeinnützige Wohnbau – trotz steigenden Bedarfs – in den letzten Jahren um über 60 % eingebrochen. Es ist daher eine rasche wohnpolitische Kurskorrektur notwendig, um die Wohnbau-Krise in NÖ nicht weiter zu verschärfen.
SPÖ NÖ warnt: Schwarz-blaue Wohnpolitik ist Teil des Problems
Für die SPÖ NÖ ist klar: Die schwarz-blaue Koalition auf Landesebene trägt Mitschuld an der Entwicklung. „Der soziale Wohnbau liegt am Boden – und Schwarz-Blau kürzt weiter“, kritisiert SPÖ-Wohnbausprecher LAbg. Christian Samwald.
„In den letzten Jahren ist der gemeinnützige Wohnbau praktisch zum Erliegen gekommen. Während Wohnen für immer mehr Menschen unleistbar wird, fehlt Schwarz-Blau weiter jede wohnpolitische Strategie!“, so Samwald.
Auch Kontroll-Landesrat Sven Hergovich warnt davor, diese Entwicklung weiter zu ignorieren. Um die Wohnbau-Krise in Niederösterreich abzuwenden, fordert er:
„Wir müssen jetzt alles daran setzen, den sozialen und geförderten Wohnbau massiv auszubauen – für leistbaren Wohnraum und für gute Jobs in der Bauwirtschaft!“, so Hergovich in einer aktuellen Presseaussendung.
Bevölkerung in Niederösterreich wächst – Wohnraum wird immer knapper
Dem Rückgang der Neubauten steht ein konstantes Bevölkerungswachstum gegenüber. Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach leistbarem Wohnraum – doch das Angebot schrumpft. Das führt nicht nur zu Engpässen auf dem Mietmarkt, sondern treibt auch die Preise in die Höhe. Schon jetzt zeigen sich die Folgen deutlich: Kauf- und Mietpreise steigen weiter, während die Verfügbarkeit leistbarer Wohnungen sinkt.
Gleichzeitig verlagern sich Bauprojekte zunehmend auf private Einfamilienhäuser – der geförderte Wohnbau bleibt auf der Strecke. Laut Statistik Austria entfallen fast drei Viertel aller Baubewilligungen auf Privatpersonen, während gemeinnützige Bauträger oder öffentliche Auftraggeber nur einen Bruchteil ausmachen.
SPÖ NÖ: Jetzt handeln statt zusehen
Die SPÖ Niederösterreich fordert daher ein Ende der rückwärtsgewandten Wohnpolitik. Statt Kürzungen braucht es entschlossene Investitionen in leistbaren Wohnraum. Der geförderte Wohnbau muss wieder zur tragenden Säule werden – nicht nur aus sozialer Verantwortung, sondern auch als Konjunkturmotor für die regionale Wirtschaft.
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