Der Traum vom Eigenheim wird für Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zunehmend unerreichbar. Eine aktuelle Studie zeigt wachsende finanzielle Sorgen, der Rechnungshof kritisiert außerdem den Rückgang geförderter Wohnbauprojekte. Die SPÖ spricht von politischem Versagen der schwarz-blauen Landesregierung.
Hohe Kosten lassen Traum vom Eigentum platzen
Laut einer INTEGRAL-Studie im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und s REAL wollen 55 % der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher künftig im Eigentum wohnen. Insgesamt träumen 35 Prozent der Befragten konkret vom Eigenheim. Doch fast ein Viertel dieser Gruppe hält diesen Wunsch gleichzeitig für unrealistisch. Hohe Wohn- und Energiekosten sowie verschärfte Kreditbedingungen sind für viele eine große Hürde auf dem Weg ins Eigentum.
Zwar sehen 44 Prozent sinkende Zinsen als Chance, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, doch hohe Mieten und gestiegene Ausgaben für Lebensmittel und Energie erschweren das Ansparen von Eigenkapital. Im Durchschnitt zahlen die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher 685 Euro pro Monat fürs Wohnen – das entspricht rund einem Drittel ihres Haushaltseinkommens.
Mehrheit fordert Entlastung bei Wohn- und Energiekosten
81 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden oder sehr zufrieden. Besonders geschätzt werden Wohnqualität (50 Prozent) und Lage (38 Prozent). Dennoch fordert eine Mehrheit der Studienteilnehmer konkrete Verbesserungen. 64 Prozent der Befragten wünschen sich eine Senkung der Energiekosten und 59 Prozent sprechen sich für allgemein niedrigere Wohnkosten aus.
Rechnungshof kritisiert Rückgang beim geförderten Wohnbau
Ein aktueller Bericht des Rechnungshofes bestätigt nun offiziell, was die SPÖ in Niederösterreich seit Jahren kritisiert: Der geförderte Wohnbau ist massiv eingebrochen. Nach knapp 4.000 geförderten Wohneinheiten in den Jahren 2021 und 2022 wurden 2023 nur noch 44 großvolumige Wohnungen errichtet.
Für SPÖ-Landesparteivorsitzenden Sven Hergovich ist das ein klarer Beweis, dass die schwarz-blaue Landesregierung in Niederösterreich beim Wohnbau an den Bedürfnissen der Menschen vorbei regiert:
„Unsere Kritik war leider berechtigt – die Menschen brauchen leistbaren Wohnraum und Entlastung bei Energie- und Mietkosten“, so der SPÖ NÖ-Vorsitzende in einer aktuellen Presseaussendung.
Hergovich erinnert auch daran, dass die SPÖ NÖ bereits seit Jahren auf diese Entwicklung hinweist:
„Wir warnen seit Langem, dass sich der Traum von leistbarem Wohnraum für immer mehr Familien zerschlägt. Die Landesregierung hat keine Strategie, um immer weiter steigenden Wohn- und Energiekosten zu begegnen.“
Steigende Wohn- und Energiekosten belasten Haushalte
Neben dem eklatanten Rückgang beim Bau von geförderten Wohnungen sieht Hergovich dringenden Handlungsbedarf bei den laufenden Kosten:
„Viele Menschen wünschen sich nicht nur leistbare Mieten, sondern auch eine spürbare Senkung der Energiekosten. Immerhin müssen die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher bereits durchschnittlich 33 Prozent des Einkommens für Wohnkosten inklusive Energiekosten aufwenden. Gerade in Zeiten hoher Inflation ist es Aufgabe der Politik, leistbares Wohnen ganzheitlich zu sichern – von der Miete bis zur monatlichen Stromrechnung“, so Kontroll-Landesrat Hergovich.
„Aktive Wohnbaupolitik statt Untätigkeit“
Die Kombination aus Studienergebnissen und Rechnungshofbericht macht deutlich: Der Wunsch nach Eigentum ist in Niederösterreich tief verankert. Für Hergovich ist allerdings klar: „Niederösterreich braucht wieder eine aktive Wohnbaupolitik, die Familien entlastet – statt weiter zuzusehen, wie Wohnen zum Luxus wird.“
Doch ohne Investitionen in den leistbaren Wohnbau, gezielte Förderungen und spürbare Entlastungen bei den laufenden Kosten bleibt der Traum vom Eigenheim für viele unerfüllbar.
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