Der Schulstart stellt viele Familien in Österreich vor enorme finanzielle Herausforderungen, da neben den klassischen Schulkosten auch versteckte Ausgaben wie Ausflüge und Nachmittagsbetreuung das Budget belasten.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Eltern im Schnitt 2.223 Euro pro Kind und Jahr für Schulkosten aufbringen müssen. Diese Summe setzt sich aus den Ausgaben für Schreibutensilien, Schultaschen, Mittagessen, Nachhilfe sowie für Klassenfahrten zusammen. Besonders teuer wird es für Eltern, deren Kinder weiterführende Schulen besuchen. Dort fallen häufig zusätzliche Kosten für Fachmaterialien oder elektronische Geräte an.
Finanzielle Hilfen reichen oft nicht aus
Für sozial benachteiligte Familien gibt es zwar finanzielle Unterstützungsmaßnahmen wie die Schulstartpakete und Zuschüsse, doch diese decken meist nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten. Viele Eltern wissen zudem nicht, wie sie diese Hilfen beantragen können oder scheitern an bürokratischen Hürden. Das führt dazu, dass Kinder aus ärmeren Familien oft benachteiligt sind, was ihre schulische Ausstattung und Teilnahme an Aktivitäten betrifft.
Ungleichheiten zwischen den Schulen wachsen
Ein weiteres Problem sind die wachsenden Unterschiede zwischen den Schulen. In wohlhabenden Bezirken wird oft mehr Geld für Klassenfahrten und zusätzliche Unterrichtsangebote gesammelt. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, das die Chancen von Kindern aus finanziell schwächeren Familien weiter verringert. Die Schulpolitik steht deshalb zunehmend in der Kritik, da die staatliche Finanzierung nicht ausreicht, um gleiche Bildungschancen für alle zu gewährleisten.
Niederösterreich: Besonders hohe Belastungen
Während österreichweit durchschnittlich rund 2200 Euro pro Schuljahr und Kind anfallen, sind die Kosten in Niederösterreich mit durchschnittlich 3.268 Euro besonders hoch. Ausgerechnet dort zahlt die ÖVP–FPÖ-Landesregierung kein Schulstartgeld mehr aus. Besonders in ländlichen Gebieten sind die Kosten für den Schulweg und die Teilnahme an schulischen Aktivitäten wie Sportkursen oder Musikunterricht eine zusätzliche Belastung. Zwar gibt es auch hier staatliche Unterstützungsangebote, doch viele Familien klagen, dass diese nicht ausreichen, um die hohen Ausgaben zu decken. Insbesondere Alleinerziehende und Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern stehen in Niederösterreich vor großen finanziellen Herausforderungen.
Dieser Artikel ist eine gekürzte Version des Artikels „Das Business mit der Pflege“ auf Kontrast.at. Hier finden Sie die ungekürzte Langversion im Original