Nach drei Jahrzehnten im Amt kündigt Bürgermeisterin Lisbeth Kern von der SPÖ ihren Rückzug an. Die 69-Jährige, die seit 1996 die Geschicke der Marktgemeinde im Bezirk Melk lenkt, wird im Februar 2026 das Bürgermeisteramt an ihren Parteikollegen, den EU-Abgeordneten Günther Sidl, übergeben.
Petzenkirchen: Günther Sidl übernimmt Bürgermeisteramt von Lisbeth Kern
Nach drei Jahrzehnten im Amt kündigt Bürgermeisterin Lisbeth Kern von der SPÖ ihren Rückzug an. Die 69-Jährige, die seit 1996 die Geschicke der Marktgemeinde im Bezirk Melk lenkt, gibt das Bürgermeisteramt im Februar 2026 an ihren Parteikollegen, den EU-Abgeordneten Günther Sidl, ab.
Kern beendet ihre 30-jährige Amtszeit als Bürgermeisterin
Lisbeth Kern blickt auf 44 Jahre in der Kommunalpolitik zurück, davon 30 Jahre als Bürgermeisterin. In dieser Zeit setzte sie zahlreiche Projekte um – vom Ausbau der Infrastruktur über Investitionen in Bildung bis hin zur Förderung des Vereinslebens. Kern bezeichnete ihre Amtszeit als große Ehre:
„Es war mir eine Ehre – und fast immer auch eine Freude – für Petzenkirchen und seine Menschen tätig zu sein.“
Sidl übernimmt Bürgermeisteramt mit klaren Zielen
Sidl erklärte zu seiner künftigen Rolle:
„Ich bin mit meiner Heimatgemeinde Petzenkirchen tief verbunden. Deshalb ist das Bürgermeisteramt für mich eine echte Lebensaufgabe und allergrößte Ehre. Ich werde mein Bestes geben und meine ganze Kraft, meine politische Erfahrung und alle meine Kontakte für die Petzenkirchnerinnen und Petzenkirchner verwenden. Ich bin Lisbeth Kern und meiner gesamten Fraktion sehr dankbar für ihr großes Vertrauen.“
Petzenkirchen steht nicht nur finanziell gut da. Gerade erst wurde in der Marktgemeinde der Kindergarten ausgebaut, um die Kinderbetreuung zu erweitern.
„Lisbeth Kern hat mit ihrer Arbeit eine sehr gute Ausgangslage hinterlassen“,
betont Sidl, der sich schon auf zukünftige Projekte in und für Petzenkirchen freut.
Vom EU-Parlament ins Gemeindeamt
Der 50-Jährige ist seit 2019 Abgeordneter zum Europäischen Parlament. Sidl sagte, er habe die Entscheidung bewusst getroffen:
„Ich habe gut überlegt – aber klar ist, dass man so ein Angebot nicht ausschlägt.“
Rechtlich gibt es keine Hürden, beide Funktionen gleichzeitig auszuüben. Und auch Sidl ist sich sicher, beide Aufgaben gleichzeitig bewältigen zu können.
Sidl will trotz seiner neuen Funktion weiterhin im EU-Parlament tätig bleiben und wäre damit einer der wenigen Politiker, die beide Ämter gleichzeitig ausüben. Als Bürgermeister möchte Sidl seine Schwerpunkte auf europäischer Ebene – Klimaschutz, Umwelt, nachhaltige Landwirtschaft und die Stärkung der europäischen Industrie – auch in die Gemeindepolitik einbringen.
Europäische Erfahrung für die Gemeinde
Seine Arbeit in Brüssel und Straßburg möchte Sidl auch in die Gemeindepolitik einfließen lassen: Die Themen Nachhaltigkeit, Energieversorgung und regionale Wirtschaftskraft sieht er dabei als Brücke zwischen europäischer und lokaler Ebene.
Gleichzeitig gehe es ihm darum, die Marktgemeinde als lebendigen und zukunftsfähigen Ort zu positionieren – attraktiv für junge Familien, gut vernetzt für Pendlerinnen und Pendler und mit einem aktiven Vereins- und Kulturleben für alle Generationen.