Weiße Weihnachten gehören für viele zur festlichen Stimmung dazu – auch in Niederösterreich kommen diese aber immer seltener vor. Während Schnee in höheren Lagen Österreichs noch vergleichsweise verlässlich fällt, bleiben die tiefen Regionen zunehmend grün.
Weiße oder grüne Weihnachten?
Eine aktuelle Auswertung der GeoSphere Austria zeigt, dass weiße Weihnachten in den tiefen Lagen Österreichs deutlich seltener geworden sind. In höheren Lagen kommen sie einigermaßen zuverlässig vor. Die weltweite Erwärmung des Klimas wirkt sich auch auf die Schneelage zu Weihnachten in Österreich aus, denn in den letzten 50 Jahren ist es in Österreich durchschnittlich um zwei Grad wärmer geworden.
„In den tiefen Lagen liegt daher zu Weihnachten immer seltener Schnee. Denn statt Schneeflocken gibt es hier im Dezember mittlerweile öfter Regentropfen und gefallener Schnee schmilzt schneller wieder weg als früher“, erklärt Klimatologe Alexander Orlik von der Geosphere Austria.
Weihnachten in Niederösterreich
Laut Geosphere- Austria sind in auch Niederösterreich in den nächsten Tagen keine nennenswerten Schneemengen zu erwarten. Da derzeit höchstens auf einigen Bergen vereinzelt Schnee liegt, sieht es somit derzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit für nahezu ganz Niederösterreich nach grünen Weihnachten aus.
Niederösterreich-Wetter am Heiligen Abend
Konkret zeigt die Wetterprognose für den Heiligen Abend eine zähe Nebelschicht, über die sich weitere Wolken schieben können. Sie sorgen außerdem zeitweise für leichte Niederschläge. In Folge regnet es in den Niederungen, oberhalb von 400 bis 700 Metern Seehöhe ist auch Schneeregen und Schneefall möglich. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Nordost. Die Tiefsttemperaturen liegen bei minus 2 bis plus 3 Grad, die Tageshöchsttemperaturen bei 1 bis 5 Grad plus.
Wo es noch weiße Weihnachten gibt
Einigermaßen verlässlich seien weiße Weihnachten laut Wetterexperten Orlik in Österreich ab etwa 800 Meter Seehöhe. Auch hier wurde es in den letzten Jahrzehnten milder, aber trotzdem ist es noch oft kalt genug für Schneefall.
Für die Frage „Wie oft lag am 24. Dezember eine Schneedecke von mindestens einem Zentimeter Höhe?“ zeigt eine Auswertung der GeoSphere Austria, dass Schnee zu Weihnachten in den tiefen Lagen Österreichs immer seltener geworden ist, besonders seit den 1960er-Jahren.
Zum Beispiel lag an der Wetterstation Wien Hohe Warte in den zehn Jahren der 1950er-Jahre drei Mal am 24. Dezember Schnee, in den 1960er-Jahren sechsmal, in den 1970er-Jahren dreimal. In den 1980er-, 1990er-, 2000er- und 2010er Jahren gab es jeweils zweimal Schnee am 24. Dezember auf der Hohen Warte in Wien. In den bisherigen 2020er-Jahren lag hier nie Schnee am 24. Dezember.
Weiße Weihnachten finden in höheren Lagen immer noch recht zuverlässig statt. So gab es zum Beispiel in Schoppernau in Vorarlberg, auf 839 Meter Seehöhe, seit 1950 fast in jedem Jahr Schnee am 24. Dezember.
Seit 2010 war es am 24. Dezember in den Landeshauptstädten nur noch selten weiß, wie 2011 in Innsbruck und Salzburg, 2012 in Wien und Eisenstadt, 2017 in Innsbruck, 2021 in Klagenfurt, sowie 2024 in Bregenz, Innsbruck und Klagenfurt. In St. Pölten gab es zuletzt 2007 weiße Weihnachten.

Wer weihnachtliche Schneerekorde sucht, muss laut den Daten von Geosphere Austria weit zurückgehen. Am 24. Dezember 1962 gab es an der Wetterstation Innsbruck-Flughafen 96 Zentimeter Schnee. 55 Zentimeter waren es am Flughafen Graz am 25.12.1994. In Niederösterreichs Landeshauptstadt St.Pölten liegt der Rekord bei 50 Zentimetern am 24.12.1969. 47 Zentimeter lagen in Klagenfurt am 24.12.1994, 35 Zentimeter in Salzburg am 24.12.1962, 39 Zentimeter in Eisenstadt am 24.12.1969. In Wien Mariabrunn liegt der Schneerekord bei 47 Zentimetern, gemessen am 24.12.1969. 26 Zentimeter lagen in Bregenz am 26.12.1981 und in Linz (Flughafen) ist die Rekordschneehöhe 25 Zentimeter am 25.12.1969.

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