In wenigen Wochen startet in Niederösterreich das neue Schuljahr – und für viele Eltern wird es teuer. Nach Angaben der Arbeiterkammer variieren die Preise für gleiche Schulartikel bei unterschiedlichen Händlern und kosten teilweise das Doppelte. Insgesamt bezahlen Eltern für ein Schuljahr pro Kind im Land über 2.000 Euro.
Gleiches Produkt teurer verkauft: AK-Preismonitor zeigt Preisschock bei Schulartikel
Mit dem AK-Preismonitor untersucht die Arbeiterkammer im Juli 2025 die Preise von 53 gängigen Schulartikeln bei diversen Online-Stores und Filialen. Das Ergebnis: Während die durchschnittliche Preissteigerung nur bei rund 0.6% lag, unterscheiden sich die Preise je nach Händler massiv.
Besonders auffällig, ein Klebestift UHU Stic kostet dieses Jahr zwischen 2,49 und 4,99 – was einen Preisunterschied von 100% bedeutet. Aber auch Pelikan Tintenlöscher und Stabilo Filzstifte weisen um die 60% Differenzen auf. Bei Jolly Buntstiften sowie Malkästen oder Formati Heften sind es bis zu 38%.
Über 2.000 Euro – Schulstart in Niederösterreich besonders teuer
Die AK-Schulkostenstudie für Niederösterreich zeigt schon 2024: Eltern müssen besonders tief in die Tasche greifen. Allein für den Schuleinstieg fallen mehrere hundert Euro an. Über das Jahr hinweg kommen dann Ausflüge, Nachmittagsbetreuung und Freizeitangebote hinzu. So summieren sich die Gesamtkosten pro Kind in Niederösterreich für das komplette Schuljahr auf ganze 2.130 Euro. Das sind durchschnittlich acht Prozent des Haushaltseinkommens.
„Deshalb sind speziell für Eltern mit niedrigeren Einkommen deutliche Entlastungen sicherzustellen, damit Bildung für alle zugänglich und leistbar bleibt“, fordert AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser in Anbetracht dessen.
SPÖ Hergovich: „Schulstartgeld wieder einführen!“
Ein zentrales Instrument zur finanziellen Unterstützung am Schulanfang ist das Schulstartgeld. Dieses wichtige Unterstützungspaket wurde jedoch von der schwarz-blauen Landesregierung abgeschafft – die SPÖ NÖ fordert nun erneut dessen Wiedereinführung.
„Der Schulstart darf nicht zur Kostenfalle werden“, betont Kontroll-Landesrat und SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich. Die Entscheidung der schwarz-blauen Landeskoalition, das niederösterreichische Schulstartgeld zu streichen war falsch.
„ÖVP und FPÖ haben den Familien diese direkte Unterstützung genommen. Wir stehen dazu, dass gespart werden muss, aber das ausgerechnet bei den niederösterreichischen Familien zu tun ist falsch: Die Teuerung ist derzeit in allen Bereichen massiv spürbar. Lassen wir diese Unterstützung wieder aufleben und sichern wir Eltern und Kindern einen unbeschwerten Schulstart“, schlägt Hergovich vor.
Die SPÖ NÖ sieht folgende notwendige Maßnahmen, um den Schulbesuch wieder leistbar zu gestalten:
- Wiedereinführung des Schulstartgeldes als unbürokratische, direkte Hilfe.
- Ausbau der kostenlosen Nachmittagsbetreuung.
- Mehr Lehr- und Unterstützungspersonal, damit Nachhilfe gar nicht erst notwendig wird.
„Eltern greifen tief in die Tasche, obwohl öffentliche Schulen eigentlich kostenfrei sein sollten. Die NÖ Familien brauchen dringend die Wiedereinführung des Schulstartgeldes. Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben – egal, wie dick die Geldbörse der Eltern ist“, stellt Hergovich abschließend klar: „Der Schulstart soll Freude machen und nicht zu einem finanziellen Albtraum werden. Niederösterreich braucht eine Landespolitik, die Familien unterstützt. Die SPÖ Niederösterreich wird nicht lockerlassen, bis die Familien jene Unterstützung bekommen, die sie verdienen.“
Schulstartaktion als Unterstützung für Eltern in Niederösterreich
Die Arbeiterkammer empfiehlt dringend, Preise zu vergleichen und Rabattaktionen zu nutzen. Besonders vor dem Schulstart gibt es viele Angebote. Auch nachhaltige und langlebige Produkte lohnen sich, sie sind langfristig günstiger.
Fest steht jedoch: Ohne Förderung können sich viele Familien die rasant steigenden Kosten für Schulsachen kaum leisten. Für Entlastung sorgt etwa die Caritas-Schulstartaktion: In diversen Carla-Standorten in Wien und NÖ-Ost gibt es günstige Schulsachen, gleichzeitig können gut erhaltene Artikel gespendet werden.
Dennoch können einzelne Maßnahmen die strukturelle Benachteiligung armutsgefährdeter Familien beim Schulstart nur bedingt abfedern. Neben AK und Caritas sind auch politische Maßnahmen entscheidend, um Bildung in Niederösterreich leistbar zu halten.
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